Neben Einsatzkräften werden auch Mimen gestellt
Sie trafen sich zum gemütlichen Grillnachmittag im Wald bei Loccum. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Doch plötzlich ist alles anders. Jemand wirft leichtfertig einen Druckgasbehälter für Feuerzeuge ins Feuer. Es kommt zur Explosion, die mehrere schwer verletzte und weitere leicht verletzte Opfer fordert. Die insgesamt mehr als zehn Verletzten Personen sind eindeutig zu viele, um durch den Regelrettungsdienst des Arbeiter-Samariter Bundes (ASB) aus Rehburg und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus Nienburg allein versorgt werden zu können.
Nun ist das Konzept des Landkreises für die Versorgung von Patienten im Rahmen des ""Massenanfalls an Erkrankten und Verletzten"" (MANV) gefragt. Zusätzliche Kräfte der ehrenamtlichen Schnellen Einsatzgruppen von ASB und DRK sowie der Johanniter Unfallhilfe (JUH) aus Landesbergen werden zusammen mit dem ABC-Zug des Landkreises und zahlreicher weiterer Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis alarmiert. Als weitere Hilfskräfte werden im Rahmen dieses MANV-Konzeptes auch die DLRG und das THW angefordert. Gemeinsam kann mit Hilfe aller dieser Hilfskräfte der unterschiedlichsten Organisationen die notwendige Infrastruktur aufgebaut sowie die erforderliche Manpower gestellt werden, um die Verletzten adäquat zu versorgen und in die nahe gelegenen Krankenhäuser abzutransportieren.
Dieses Szenario war zum Glück nur eine Übung, um das Zusammenspiel der Beteiligten Kräfte zu erproben. Streng genommen handelte es sich sogar nur um eine Teilübung dieses sehr komplexen Gefüges. Das Konzept ist seit der ersten Planung im Landkreis Nienburg erst zwei Jahre alt und wird sicherlich noch bei zahlreichen Übungen verfeinert und verbessert werden können. Dennoch zog sowohl der Übungsleiter Jens Sewohl (ASB) als auch die anwesenden Vertreter des Landkreises Nienburg/W. ein positives Resumée dieser Veranstaltung.
Die Aufgaben der DLRG-Kräfte waren vielfältig. Der Einsatzauftrag laut MANV-Konzept besteht vor Allem im Abtransport der leicht Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser. Bis dieser Sitzendtransport in den MTW der Wasserrettung durchgeführt werden kann, galt es die übrigen Rettungskräfte zu unterstützen. So gehörte z.B. der Transport der Opfer mit Tragen zum Sichtungszelt zu unseren Aufgaben. Sobald die leicht Verletzten in das dafür vorgesehene Behandlungszelt gebracht wurden, änderte sich auch wieder unser Einsatzauftrag. Nun stellte die DLRG komplett das Sanitätspersonal für die bereits durch Rettungskräfte und Notarzt versorgten Leichtverletzten.
Neben insgesamt acht Einsatzkräften der DLRG aus den Ortsgruppen Eystrup und Nienburg sowie dem Ortsverband Rehburg-Loccum wurde die Übung durch sieben junge Wasserretter unterstützt, die als Mimen die verunglückten Personen am Lagerfeuer dargestellt haben.