Erstmals eigener RUND-Grundkurs im Bezirk Nienburg/W.
Die Ortsgruppe Nienburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) veranstaltete in ihrer Rettungsschwimmerschule einen Grundkurs in Realistischer Unfall- und Notfalldarstellung (RUND). Die Ausbilder Frauke und Sebastian Litzkuhn konnten sich neben Teilnehmern aus dem heimischen Landkreis und der eigenen Ortsgruppe auch über Gäste aus ganz Niedersachsen freuen. Die DLRG Ortsgruppe Nienburg verfügt seit 2007 über eine RUND-Abteilung.
Durch die Einbindung der RUND in zukünftige Übungen, wird den Rettungsschwimmern und Ersthelfern der DLRG die Möglichkeit gegeben, ihr Können in wirklichkeitsnah dargestellten Unfallsituationen zu trainieren. Zu diesem Zweck lernten die Teilnehmer den Umgang mit verschiedenstem Schminkmaterial sowie die speziellen Grundtechniken des Wundenschminkens. Zu diesen künstlich hergestellten Blessuren gehörten neben kleineren Schnitt-, Riss- und Platzwunden auch Knochenbrüche, kleinere Pfählungsverletzungen und Verbrennungen. Darüber hinaus lernten die Teilnehmer das Schminken eines Bewusstlosen oder Schockpatienten.
Neben dem Schminken lag ein weiterer Schwerpunkt dieser DLRG-Ausbildung beim Mimen, also dem Darstellen der Verletzung. Die Teilnehmer übten in selbst ausgearbeiteten Fallbeispielen das realistische Verhalten und die Reaktion eines Patienten auf die Hilfeleistung durch die Rettungskräfte. Neben den Ausbildungsräumen der Rettungsschwimmerschule wurden auch das Freibad und das angrenzende Stadion für die Darstellung einer Vielzahl von Szenarien und Verletzungen genutzt.
Das Ziel der RUND ist es, die unterschiedlichsten Erkrankungen und Verletzungen für die übenden Hilfeleistenden real erscheinen zu lassen und sie so auf echte Einsätze besser vorbereiten zu können. Dementsprechend weit gefasst ist ihr Aufgabenspektrum: Egal ob Führerscheinneulinge die ""lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort"" oder DLRG-Sanitäter die professionelle Betreuung Beinahe-Ertrunkener erlernen und üben sollen, die realitätsnahe Darstellung der entsprechenden Notlagen ermöglicht es allen auszubildenden Personen, die in der Theorie erlernten Kenntnisse sofort in die Praxis umzusetzen.
Zudem beraten RUND-Leiter Hilfsorganisationen bei der Vorbereitung ihrer Übungen und der Auswahl geeigneter Übungsräume. Gemeinsam mit den Beobachtern und Schiedsrichtern sorgen sie für eine stimmige Szenariengestaltung und steuern unauffällig den Ablauf der Übung. Des Weiteren bewerten sie die Übung sowohl aus der Beobachter- und der Patientenperspektive und sind dadurch in der Lage Verbesserungspotenzial bei den Helfern aufzuzeigen.