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Einsatzdienste

DLRG-Retter machen Eisrettungsübung am Heye-See

Veröffentlicht: 17.01.2010
Autor: Kai Hauser
Einsatztaucher bereiten sich auf den Tauchgang unter Eis vor. LV-Tauchreferent Ulli Scheuermann (r.) sichert mit der Signalleine

Auch im Winter sind die Wasserretter einsatzbereit

Die Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind nicht nur in den Sommermonaten gefragte Akteure beim Umgang mit dem nassen Element. Im Winter werden dafür nun die Kälteschutzanzüge angelegt, um dem kalten Wasser und den eisigen Temperaturen Stand zu halten. Zu nennenswerten Einsätzen ist es bislang bei der DLRG in ganz Niedersachsen noch nicht gekommen. Dennoch müssen sich auch die DLRG-Kräfte hier im Landkreis Nienburg für den Fall der Fälle mit dem Einsatzverhalten auf und unter dem Eis vertraut machen.

Viele stehende Gewässer im Landkreis sind zwar im Moment noch mit trügerischen Eisschichten bedeckt. Die Dicke des Eises hat nirgends die für ein Betreten notwendigen 15 bis 20 cm erreicht. Die meist schneebedeckten Eisflächen und das sich mit Minusgraden abwechselnde Tauwetter fördern zudem nicht gerade das stetige Wachstum des Eises. Daher besteht akute Lebensgefahr bei sorglosem Umgang mit den zugefrorenen Gewässern. Vor allem den Spiel- und Endeckerdrang der Kinder gilt es zu bremsen. Ihnen ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken und eindringlich auf die drohende Gefahr hinzuweisen.

Die DLRG-Gliederungen im Landkreis Nienburg, haben Eisrettungsübungen in den jährlichen Übungsplan aufgenommen. Wann immer die Wetterlage eine Eisfläche auf den heimischen Gewässern beschert, treffen sich die Helfer des Wasserrettungszuges im Landkreis Nienburg um verschiedene Techniken zu üben, um einen im Eis eingebrochenen Menschen zu erreichen und an das rettende Ufer zu bringen. Zwar haben alle Retter auf dem Eis dabei Kälteschutzanzüge an, doch verlangt dieser Einsatz auf dem eisigen Element auch so von ihnen viel Kraft und Überwindung. Den kreisnienburger DLRG-Kräften steht dabei kein Luftkissenboot oder anderes motorisiertes Fahrzeug zur Verfügung. Bei der Eisrettung ist in erster Linie noch immer die menschliche Kraft und Ausdauer aller Helfer gefordert.

Zu der diesjährigen Übung trafen sich am vergangenen Sonntag über dreißig DLRG-Helfer aus den Ortsgruppen Nienburg, Rehburg-Loccum und Eystrup am Heyesee bei Husum. Mit Kälteschutzanzügen geschützte und mit Rettungsleinen gesicherte DLRG-Helfer begaben sich für die Übung auf die Eisfläche und mimten die verunglückten Personen. Ihnen zu Hilfe kamen ebenso angeleinte und mit Schutzanzügen ausgerüstete DLRG-Helfer um sie mit verschiedenen Techniken an das rettende Ufer zu bringen. Wichtigste Regel dabei ist es, sein Körpergewicht auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Den verunfallten Personen können sich die Rettungskräfte sich daher nur liegend und mit Leinen gesichert nähern.

Auch die Einsatztaucher der DLRG kamen unter dem Eis zum Einsatz. Tauchgänge unter einer geschlossenen Eisdecke stellen immer noch größere Anforderungen an die körperlichen Kräfte und Psyche der Taucher, als es bei Einsatztauchgängen ohnehin schon der Fall ist. Den einzigen Weg an die Wasseroberfläche stellt das Ein- und Ausstiegsloch dar. Dieses konnte von den zehn DLRG-Tauchern dank der Sicherungsleinen immer wieder gefunden werden. Für die notwendigen Aufwärmphasen sorgte bei dieser fünfstündigen Übung der Logistiktrupp vom Ortsverband Rehburg-Loccum im Wasserrettungszug des DLRG Bezirks Nienburg. Die eingesetzten Kräfte wurden in beheizten Zelten mit heißer Suppe und Getränken versorgt.

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