Erste Übung mit Rettungshundestaffel
„Übung macht den Meister!“ – Das dachten sich die ehrenamtlichen Rettungskräfte der DLRG aus dem Bezirk Nienburg/Weser am vergangenen Mittwoch und nutzten den Feiertag für eine Einsatzübung mit dem Wasserrettungszug. Aus den insgesamt sechs Ortgruppen des DLRG Bezirks kamen insgesamt 39 Einsatzkräfte aus den Ortsgruppen Nienburg, Rehburg-Loccum und Uchte nach Nienburg, um Rettungsabläufe zu üben und automatisieren. Sammelstelle war der Nienburger Festplatz, auf dem sich die Rettungskräfte mit ihren insgesamt 10 Rettungsfahrzeugen und 5 Booten trafen. Hier wurden die Gäste für den Tag empfangen – Politiker aus verschiedenen Fraktionen wurden eingeladenen der Einsatzübung beizuwohnen und die Arbeit der ehrenamtlichen Wasserretter besser kennen zu lernen. Einsatzleiter Marc Jaschke stellte ihnen dafür den großen, aber etwas in die Jahre gekommenen Fuhrpark des Bezirkes vor. Besonders beeindruckt hat dabei das dienstälteste Boot „Phönix“, das bereits seit 41 Jahren auf dem Wasser unterwegs ist. Ebenso hatte der „Iltis“, ein ehemaliges Geländefahrzeug der Bundeswehr, mit seinen 39 Jahren eine lange Geschichte zu erzählen. Auf der einen Seite sind die Ortsgruppen stolz auf ihre Fahrzeuge, deren Anschaffung häufig lange gedauert hat: Das nötige Geld muss gespart und gesammelt werden und Arbeit in die Umrüstung zum DLRG Einsatzfahrzeug in Eigenarbeit geleistet werden. Auf der anderen Seite sind solche alten Rettungsmittel bei den Wasserrettern des Bezirks leider keine Seltenheit. Dadurch, dass sich die DLRG hauptsächlich durch Spendengelder finanziert, sind die Mittel knapp, um die „Phönix“ und den „Iltis“ in den wohlverdienten Ruhestand zu entlassen. So sind die Ortgruppen auf das Fachwissen von KFZ-Mechanikern aus den eigenen Reihen angewiesen, um die alten Fahrzeuge Instand zu halten, ohne dass sie von Reparaturkosten überhäuft werden. Dass dies aber keine dauerhafte Lösung ist, ist allen Beteiligten klar.
Für die politischen Vertreter ging es zum Übungsort aber mit einem der neueren Fahrzeuge im DLRG Bezirk, das viel Komfort bietet – dem Reisebus des Landesverbandes. Dieser ist bei der Ortsgruppe Nienburg dauerhaft stationiert. Im Verband fuhren die Einsatzkräfte zum Hafen Marina Mehlbergen, wo ein Übungsszenario auf sie wartete: Nach einem Autounfall galt es vier vermisste Personen zu suchen. Laut Zeugenberichten konnten zwei Personen unter Wasser (dargestellt durch orange Übungstorsos) und zwei weitere in der Umgebung an Land vermutet werden. Die beiden Tauchtrupps machten sich bereit und begannen mit der Suche im Hafen. Während dessen wurden sie von drei Bootstrupps unterstützt, von denen zwei mit Sonargeräten ausgestattet waren. Von den Booten aus konnten auch die politischen Gäste, die Suche hautnah miterleben. Auf die Suche nach den zwei vermissten Personen an Land machte sich die Hundestaffel aus der Ortsgruppe Rehburg-Loccum. Diese befindet sich derzeit noch im Aufbau und nahm zum ersten Mal an einer Einsatzübung teil. Die sechs Hunde der Staffel ließen sich durch die neue Situation aber nicht aus der Ruhe bringen und nahmen zügig die Spur der vermissten Personen auf. Dafür riechen sie an einem Kleidungsstück oder Gegenstand der zu suchenden Person und folgen dem Geruch bis hin zu der Person. Wenn nötig auch über lange Strecken hinweg. Parallel zur Suche an Land und Wasser sorgte der Logistiktrupp für die Bereitstellung von Zelten und Verpflegung. Vom Einsatzleitwagen des Bezirks aus, wurde die Übung koordiniert.
Sowohl die Tauch- und Boottrupps, als auch die Hundestaffel konnten die Vermissten schnell ausfindig machen. Die Übungstorsos wurden von den Einsatztauchern geborgen und die zwei Helfer, die sich für die Hundestaffel im Gebüsch versteckt hatten, wurden zum gemeinsamen Einsatzabschluss eingeladen. Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Kaffee trinken an der Unterkunft der Ortsgruppe Nienburg. Dort wurde auch die Einsatznachbesprechung vorgenommen, in der Jaschke die Zusammenarbeit der Rettungskräfte und ihr zügiges, sicheres Vorgehen lobte.