Massenschlägerei in Nienburg drohte, Behandlungsplatz aufgebaut
Kurz vor 16:00 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle Nienburg Feuerwehren und Rettungsdienste mit dem Einsatzstichwort „Massenanfall an Verletzten in Nienburg“. Von den zusammen mehr als 300 Einsatzkräften von Feuerwehren, THW, ASB, DRK, JUH und DLRG brachten die Wasserretter des Bezirks Nienburg/W. mit 22 Helfern nahezu den gesamten Wasserrettungszug in den Einsatz. Diesmal konnten die Boote allerdings in den Unterkünften bleiben. Die Sanitätsqualifikation der DLRG-Helfer war dieses Mal gefragt. Die Polizei erhielt nämlich konkrete Hinweise, dass es in Nienburg zu einem Aufeinandertreffen von je etwa 100 Mitgliedern und Anhängern zweier verfeindeter Familien geben sollte.
Zahlreiche Polizeikräfte wurden daraufhin in der Kreisstadt an der Weser zusammengezogen und führten verstärkten Streifendienst mit Fahrzeug- und Personenkontrollen durch. Dabei wurden nach Informationen der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg mehrere Personen in Gewahrsam genommen. Bei Ihnen fand die Polizei diverse verbotene Schlaggegenstände. Dies bestärkte die Sicherheitskräfte in der Annahme, dass auch größere Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten nicht ausgeschlossen seien. Daraufhin wurden vorsorglich Rettungskräfte gemäß der Stufe 2 des Landkreiskonzeptes für den Massenanfall an Verletzten (MANV2) alarmiert. Auf dem Parkplatz des Hammer bzw. des Praktiker-Marktes an der Mindener Landstraße wurde der Behandlungsplatz und Rettungsmittelhalteplatz mit einem guten Dutzend Rettungswagen und Krankentransortwagen eingerichtet.
Die Einsatzkräfte der DLRG hatten hier die Aufgabe, das Behandlungszelt für leicht verletzte Personen mit acht Helfern zu betreuen. Drei weitere Kameraden führten mit dem Einsatzleitwagen des Kreisnienburger Wasserrettungszuges den Rettungsmittelhalteplatz. Hier standen auch zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) der DLRG mit je zwei Sanitätshelfern Besatzung für den Sitzendtransport von leicht verletzten Betroffenen zur Verfügung. Die übrigen sieben Kameraden betreuten zwei von dem Logistiktrupp des Wasserrettungszuges aufgebaute Zelte, die als Aufenthaltsbereich für die in Bereitschaft stehenden Einsatzkräfte dienten. Dies hat sich aufgrund der Einsatzdauer bis in die kühler werdenden Abendstunden ebenfalls bewährt.
Dank der starken Polizeipräsenz, konnte ein Aufeinandertreffen der verfeindeten Gruppen verhindert werden. So konnten die Helfer der DLRG mit dem größten Teil der Rettungskräfte gegen 20:30 Uhr nach fast fünfstündigem Einsatz in die Unterkünfte zurückkehren, ohne dass es am Behandlungsplatz zur Versorgung von Patienten kommen musste. Die letzten Einsatzkräfte beendeten allerdings erst am Montagmorgen ihren Einsatz.