Kooperation mit ABC-Zug war wertvolle Erfahrung
Viele Autofahrer, die am vergangenen Sonntag unter der B6-Brücke in Nienburg vom Nordertorstriftweg her, oder auch auf ihn zu, hindurch gefahren waren, mussten sich wohl gefragt haben, warum dort zahlreiche Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und DLRG standen. Glücklicher Weise fand am nahegelegenen Mußriedesee nur eine Übung beider Organisationen statt. Die Einsatztaucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wollten ein weiteres Mal den knackigen Winter nutzen, um Suchtauchgänge unter einer geschlossenen Eisschicht zu üben. Der ABC-Zug des Landkreises unterstützte die Helfer der DLRG dabei mit technischem Gerät.
Nachdem in den vergangenen Tagen allerorts Tauwetter eingesetzt hatte, richteten sich die Wasserretter aus Nienburg und Rehburg-Loccum aber schon auf einen kalten aber doch eisfreien Tauchgang ein. Zu Ihrer Überraschung gab es auf dem Mußriedesee aber doch noch eine dünne Eisschicht, so dass gemäß der ursprünglichen Übungslage vorgegangenen werden konnte. Obwohl noch auf vereinzelten Gewässern Eis zu finden ist und selbst wenn der Winter noch einmal kurzfristig zurück kehren sollte, raten die Lebensretter dringend ab, diese Eisflächen zu betreten. Denn die bei dieser Übung völlig unerwartete Eisschicht war teilweise trügerisch fest, wies allerdings viele brüchige Stellen auf. Die Bedingungen für die Übungen waren also sehr real. Genau diese Eisverhältnisse auf unseren heimischen Gewässern verleiten immer wieder zu leichtsinnigem Verhalten, des schnell das Leben kosten kann.
Bevor die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nun die geplante Übungsstelle am Mußriedesee erreichen konnten, galt es doch noch gegen die Auswirkungen des geschmolzenen Schnees und der Regenfälle der vergangenen Tage zu kämpfen. Eine fast undurchdringliche Schlammwüste stellte sich den Taucheinsatzfahrzeugen der DLRG entgegen. Anders als die Zugfahrzeuge ihrer Motorrettungsboote, sind die Fahrzeuge der DLRG-Einsatztaucher nicht mit Allrad ausgerüstet. Bei vergleichbaren Einsatzlagen in der Zukunft müsste das notwendige Material daher auf geeignete Fahrzeuge umgeladen werden. Eine wichtige Erkenntnis für die Lebensretter.
Die Rahmenbedingungen der Tauchübung waren dagegen schon komfortabler. Da es sich in jedem Fall um einen Kaltwasser-Tauchgang handeln würde, war die Unterstützung des ABC-Zuges des Landkreises Nienburg bei dieser Aktion sehr willkommen. Die Kameraden der Feuerwehr stellten eine Dusche mit warmem Wasser auf, in der sich die Taucher nach dem Gang unter das Eis aufwärmen und auch von den Mitbringseln aus dem See reinigen konnten. Denn kaum dass die wenige Zentimeter messende Eisschicht durchbrochen war und die DLRG-Einsatzkräfte abtauchen wollten, versperrte ihnen augenblicklich dichter Wasserpflanzen- Bewuchs den Weg. Ein weiterer bedrohlicher Aspekt, der ins Eis eingebrochenen Personen eine schnelle Selbstrettung deutlich erschweren würde.
Taucher und Gerät konnten mit der Hilfe der Kameraden vom ABC-Zug aber optimal gereinigt werden. Den Abschluss der Übung bildete eine gemeinsame warme Suppe und heiße Getränke, die vom Logistiktrupp der DLRG Rehburg-Loccum zubereitet wurden. Da auch bei realen Einsätzen immer wieder eine Zusammenarbeit denkbar ist, soll auch diese gemeinsame Übung nicht die letzte gewesen sein.