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Einsatzdienste

DLRG-Kräfte eine Woche lang im Hochwassereinsatz

Veröffentlicht: 14.06.2013
Autor: Kai Hauser
Die Wasserrettungszüge Nienburg und Schaumburg halfen vereint im Hochwassereinsatz

Auftrag: Treibgut abfangen um Deiche zu schützen

Für die meisten Menschen ist die Hochwasserkatastrophe, die derzeit am niedersächsischen Teil der Elbe ein relativ glimpfliches Ende nimmt, ein tragisches, aber beruhigend weit entferntes Ereignis. Nicht so für die Katastrophenhelfer der DLRG im Landkreis Nienburg. Sie waren in den vergangenen Wochen gleich zweimal im Landkreis Lüneburg im Einsatz!

Besonders beachtlich: Im Landkreis Nienburg stellen die DLRG-Ortsgruppen einen eigenen Wasserrettungszug. Zusätzlich steuern die Ortsgruppen Nienburg und Rehburg-Loccum einen gemeinsamen Tauchtrupp zum sog. „Landeseinsatzzug-Süd“ bei, einer von vier besonders schnell verfügbaren Katastrophenschutzeinheiten der DLRG im Land Niedersachsen.

Der Landeseinsatzzug rückte dazu am Mittwoch, den 29.05. nach einer denkbar knappen Vorbereitungszeit von nur drei Stunden zum ersten dreitägigen Einsatz in die Gemeinde Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg aus. Mit dabei auch der gemeinsame Tauchtrupp der Nienburger und Rehburg-Loccumer Wasserretter. Das kräftezehrende Befüllen von Sandsäcken und das „Aufkadern“ des Deiches um 30 cm war in diesem ersten Einsatz die Hauptaufgabe, die zusammen mit dem Landeseinsatzzug Niedersachsen-Nord vornehmlich in der Nachtschicht abgearbeitet wurde.

Die Helfer durften am Freitag bereits wieder „einrücken“, um vor einem sehr wahrscheinlichen Folgeeinsatz neue Kräfte zu tanken. Zu diesem Folgeeinsatz wurden die DLRG-Helfer dann auch am anschließenden Montagnachmittag wie erwartet alarmiert. Über das Wochenende hatte der Scheitelpunkt der Elbe-Flutwelle die niedersächsischen Bereiche an der Elbe erreicht. Diesmal rückte der ganze Wasserrettungszug des Bezirks Nienburg mit Helfern aus den Ortsgruppen Nienburg, Rehburg-Loccum und Uchte aus. Bei diesem Hochwassereinsatz haben die Kreisnienburger DLRG-Kräfte auch eine neue Zusammenarbeit mit dem DLRG-Wasserrettungszug Schaumburg begonnen. Im Zuge der Leitstellenzusammenlegung beider Landkreise an den neuen Standort Stadthagen, bestand schon früher der Wunsch einer intensiveren Kooperation beider Züge. Diese konnte nun schneller als gedacht in fast voller Mannschaftsstärke in einem realen, mehrtägigen Einsatz erfolgreich erprobt werden.

Die beiden Wasserrettungszüge aus dem Landkreis Nienburg und Schaumburg umfassten zusammen gut 45 Einsatzkräfte. Gemeinsam verstärkten sie den Landeseinsatzzug Süd massiv mit Personal und Material. Das Ergebnis war eine 83 Helfer starke Einheit, die am Montagabend mit einer 21 Fahrzeuge und 12 Boote umfassenden, ca. 1,2 km langen Kolonne in Richtung Lüneburg aufgebrochen war.

Bereits seit Tagen bargen DLRG-Einsatzkräfte mit ihren Booten verschiedenste Arten von Treibgut aus der Elbe. Diese Aufgabe, die auch schon zum Schutz der Hochwassermauer bei Hitzacker mit Erfolg durchgeführt wurde, galt es nun von den 23 Kreisnienburger Kräften zusammen mit ihren Kameraden auch bei dem Ort Radegast in der Stadt Bleckede durchzuführen.

Besonders Bruchholz, das in Form von starken Ästen teils aber auch kompletten Baumstämmen den Deichen Schaden zufügen könnte, wurde mit den Einsatzbooten im Strom gesichert und in Richtung Land geschleppt. Dort angekommen, haben mit Leinen gesicherte Taucher oder Strömungsretter in Neopren-Kälteschutzanzügen die Fracht vom Boot abgekoppelt und an ein Tau angeschlagen, mit dessen Hilfe sie das teils mächtige Treibgut zusammen mit den übrigen DLRG-Helfern mittels purer Muskelkraft an Land auf eine betonierte Slipstelle gezogen haben. Der Deich konnte hier, dank dieser befestigten Einsatzstelle, durch die Arbeiten keinen gefährlichen Schaden nehmen. Die Helfer des in jeder Schicht eingeteilten DLRG-Gerätetrupps  zerkleinerten die Stämme mit der Kettensäge und luden das Holz in Wechselladermulden zum Abtransport. Auf diese Weise wurden in dem Elb-Abschnitt der Kreisnienburger Wasserretter schätzungsweise 200 Kubikmeter Treibgut gesichert und somit von den empfindlichen Deichen fern gehalten.

Die 83 Helfer des DLRG-Landeseinsatzzuges Süd wurden zur Bewältigung dieser Aufgabe in ein Dreischichtsystem eingeteilt. Nach neun Schichten zu je acht Stunden gab es am Freitagmorgen den Befehl zum Abrücken.

Diese zwei arbeitsintensiven Wochen endeten für die Nienburger Wasserretter mit einer sehr gründlichen Nachbereitung, da Katastrophenschutzeinsätze neben guten Erlebnissen auch Gefahren und Komplikationen mit sich bringen: Vor allem das Material der Einsatztaucher musste gründlich nachbehandelt werden. Dies war, wie die Taucher selbst auch, dem kontaminierten Elbwasser ausgesetzt. Die Taucher erhielten jedoch bereits im Einsatz vorsorgliche Schutzimpfungen gegen die zahlreichen Erreger, die sich nach den großflächigen Überschwemmungen nun im Elbwasser befinden.

Zwar sind in diesem Elbabschnitt die Schäden dank der haltenden Deiche nicht so gravierend wie z.B. in Sachsen-Anhalt, aber jeder Helfer konnte sich von der Macht der Naturgewalt Wasser ein eindrucksvolles Bild aus erster Hand machen. Diese Wassermassen vor der eigenen Haustür zu haben, hatte natürlich auch die Einwohner des LK Lüneburg entlang der Elbe in hohem Maße besorgt. Für die Helfer war es stets eine große Freude und Motivation, die Anerkennung und den Dank einzelner Bürger bei diesem Hochwassereinsatz für ihre geleistete Arbeit zu erfahren. Auf diese Weise bestärkt, vergaßen die Helfer oft alle Strapazen der Arbeiten bei der Verteidigung der Deiche und werden wohl auch in Zukunft für Hilfseinsätze dieser Art sehr gerne zur Verfügung stehen. Denn auch wenn die erforderlichen Deichbaumaßnahmen zum Schutze der Bürger durchgeführt werden, wird es wohl immer engagierte Einsatzkräfte der DLRG und aller anderen Hilfsorganisationen geben müssen, um bei diesen großen Schadenslagen schnell und kompetent Hilfe leisten zu können.

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